wir waren heute im Stadtwald unterwegs und haben uns vor allem mit Gehölzen im Winterzustand beschäftigt. Mit dem Knospenschlüssel von Klaus Lang & Gregor Aas haben wir viele Arten bestimmt und Proben gesammelt für ein Nachtreffen im Funktionslabor, welches am Donnerstag, 19.12.2013 um 15:00 stattfindet. Dort werden wir nochmal Nachbestimmen sowie uns einige Moose, die wir heute gesammelt haben, genauer anschauen und bestimmen. Anfang Januar haben wir eine weitere Exkursion in den Stadtwald geplant, um das Gelernte zu wiederholen und weitere Gehölzarten kennen zu lernen, denn heute haben wir längst nicht alles, was dort wächst, zu Gesicht bekommen. Man weiß ja wie das ist, man kommt immer recht langsam vorwärts wenn man nebenbei immer zum Bestimmen anhält. Gräser im vegetativen Zustand wären auch möglich zu bestimmen (zumindest heute), und auch einige Farne sind uns unter die Augen gekommen, die es näher zu betrachten gilt. Gucken wir mal, wie die Schneeverhältnisse (Das Glas ist halbvoll!) im Januar sind.Weitere Infos zu der Folgeexkursion erreichen euch dann über den Verteiler.
Beim Bestimmen von Gehölzen im blätterlosen Zustand können verschiedene Merkmale betrachtet werden, z.B. Knospen (Form, Farbe, Knospenschuppen, Anordnung am Stamm, Größe, ...), Rinde (Furchung, Farbe, Lentizellen, ...), Wuchsform, Geruch, innere Struktur und Farbe des Holzes, etc. Jede Art hat ihre eigene Merkmalskombination.
Was wir gesehen an Gehölzen bestimmt haben:
Acer campestre (Feld-Ahorn)
Acer platanoides (Spitz-Ahorn)
Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn)
Alnus glutinosa (Schwarz-Erle)
Cornus sanguinea (Blutroter Hartriegel)
Corylus avellana (Haselnuss)
Crataegus monogyna (Eingriffliger Weißdorn)
Euonymus europaea (Pfaffenhütchen)
Fagus sylvatica (Rotbuche)
Fraxinus excelsior (Gewöhnliche Esche)
Fraxinus pennsylvanica (Rot-Esche)
Ilex aquifolium (Stechpalme)
Picea abies (Fichte)
Prunus avium (Vogelkirsche)
Prunus padus (Gewöhnliche Traubenkirsche)
Prunus spinosa (Gewöhnliche Schlehe)
Pseudotsuga menziesii (Gewöhnliche Douglasie)
Pyrus pyraster (Wildbirne)
Sambucus nigra (Schwarzer Holunder)
Sambucus racemosa (Trauben-Holunder)
Symphoricarpos albus (Gewöhnliche Schneebeere)
Taxus baccata (Eibe)
Tilia platyphyllos (Sommer-Linde)
Viburnum lantana (Wolliger Schneeball)
Viburnum opulus (Gewöhnlicher Schneeball)
Im Folgenden schon mal ein paar Bilder von heute.
Rötliches Mark des Trauben-Holunders (Sambucus racemosa), im Gegensatz zu dem weißen Mark des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) |
Knospen des Trauben-Holunders: relativ weich, grün oder rot, recht geschlossen |
Knospen der Rotbuche (Fagus sylvatica): lang und spitz, abstehend, viele Knospenschuppen vorhanden |
Knospe und Dorn der Wild-Birne (Pyrus pyraster): Knospen abstehend und spitz, Triebe kahl. |
Knospen und gegenständige Blätter des Ligusters (Ligustrum spec.). Da der Strauch noch voll beblättert war, kommt neben L. vulgare auch L. ovalifolium in Frage. |
Frucht des Pfaffenhütchens (Euonymus europaeus) |
Knospen des Pfaffenhütchens: grün mit tw. dunklerem Rand, Triebe oft kantig |
Am Stamm sind Korkleisten erkennbar, die sonst auch bei Feldulme (Ulmus minor) und Feldahorn (Acer campestre) vorkommen. |
Die Knospe eines Bergahorns (Acer pseudoplatanus): Grünlich mit charakteristischen, deutlich erkennbaren Knospenschuppen, die oft braun am Rand sind. |
Knospen der Sommer-Linde (Tilia platyphyllos): kahl und grünlich bis rötlich, mit wenigen (2-4) Knospenschuppen, junge Triebe abstehend behaart. |
Knospe der Rot-Esche (Fraxinus pennsylvanica): Ähnlich wie die von F. excelsior, aber heller, sonst matt, mindestens tw. schief gegenständig |
Knospen von der Schwarzerle (Alnus glutinosa): rundlich-keulenförmig, dreikantig in der Draufsicht, bräunlich-gräulich |
Knospen des Spitzahorns (Acer platanoides): oft weinrot, aber auch grün, kahl, gegenständig, mehr als vier Knospenschupen sichtbar |
Knospen des Gemeinen Schneeballs (Viburnum opulus): gegenständig, kahl, leicht glänzend, rötlich-braun bis grünlich |
Knospen des Blutroten Hartriegels (Cornus sanguinea): Ebenfalls ohne Knospenschuppen, anliegend. Generell gut an den rotgefärbten Jungtrieben zu erkennen. |
Knospen der Stieleiche (Quercus robur): Viele Knospenschuppen, zum Ende der Triebe hin gehäuft, breit-eiförmig, leicht stumpf |
Gegenständige Knospen der Schneebeere (Symphoricarpos albus). Charakteristisch die lange am Stamm verbleibenden, weißen Beeren ("Knallerbsen") |
Knospen der Haselnuss (Corylus avellana): grün bis rotbraun, stumpf-eiförmig |
Knospen der Hainbuche (Carpinus betulus): spitz, zweizeilig angeordnet, mehr als vier Knospenschuppen erkennbar, anliegend, runde Triebe |
LANG, K. J. & AAS, G. (2009): Knospen und andere Merkmale. Bebilderter Bestimmungsschlüssel für Laubgehölze im Winterzustand. Freising & Bayreuth, 57 S.
JÄGER, E. J. (2005): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 19. Auflage. Spektrum, Heidelberg. 640 S.
www.baumkunde.de
Bis bald und Frohes Fest wenn man sich nicht mehr spricht,
Micha
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