Hier nun der versprochene Nachtrag zu unserer letzten Exkursion in die Kladdinger Wiesen. Insgesamt war es eine schöne und gelungene Exkursion auf der viel zu sehen gab. Durch die Teilnehmer_Innen wurde vor allem auf zoologische Aspekte, besonders Avifauna, geachtet. Die Teilnahme hielt sich zwar durch die unmittelbare Klausurnähe in Grenzen, aber immerhin haben einige den Ausflug als willkommene Pause vom Lernen angenommen und so waren wir immerhin vier Personen. Zu viert haben wir uns also zu studentenfreundlicher Uhrzeit und strahlendem Sonnenschein aufgemacht, um das bereits niedersächsische NSG zu erkunden.
Der Weg dorthin führt durch den 'Park links der Weser' und an der Schutzhütte Ecke Heulandstr./Neue Kladdinger Str. haben wir dann auch Zwischenhalt gemacht um uns die umliegenden Brachen und Gewässer anzuschauen. Folgende Arten konnten wir dort auf die schnelle entdecken (Rote-Liste-Status HB/NS steht bei bedrohten Arten in Klammern):
Ringeltaube Columba palumbus
Kanadagans Branta canadensis (Neozoon)
Graugans Anser anser
Austernfischer Haematopus ostralegus
Reiherente Aythya fuligula
Bachstelze Motacilla alba
Star Sturnus vulgaris (Vorwarnliste)
Rabenkrähe Corvus corone
Stockente Anas plathyrynchos
Rauchschwalbe Hirundo rustica (Gefährdet)
Turmfalke Falco tinnunculus (Vorwarnliste)
Saatkrähe Corvus frugilegus (Vorwarnliste)
Zilpzalp Phylloscopus collybita
Rohrammer Emberiza schoeniculus
Mäusebussard Buteo buteo
Dohle Corvus monedula
Kommt im Bild vielleicht grade nicht so rüber, aber die Graugänse im Hintergrund nutzen das Wetter um sich ausgiebig zu Baden und sich regelrecht im Wasser herumzurollen. Im Vordergrund sucht ein Austernfischer nach Nahrung (Foto: Max Kampen)
Im Geäst und Röhricht hinter dem Schutzhäuschen konnten wir Rohrammern entdecken (Foto: Max Kampen)
Nach dem erwähnten Zwischenstopp ging es über die Neue Kladdinger Str. weiter zu den Kladdinger Wiesen. Unterwegs hatten wir die Gelegenheit einem Rotfuchs beim Sonnenbad zuzusehen. In den Kladdinger Wiesen ging es dann weiter mit dem Birdwatching und wir konnten die ein oder andere interessante Art unserer Liste hinzufügen. Schließlich wurden folgende Vögel beobachtet (Bei den Steinschmätzern handelt es sich wahrscheinlich jedoch um Durchzügler. Brütende Paare wären in den Kladdinger Wiesen schon eine Sensation gewesen ;-) ):
Schafstelze Motacilla flava
Saatkrähe Corvus frugilegus (Vorwarnliste)
Rabenkrähe Corvus corone
Weißstorch Ciconia ciconia (Stark gefährdet)
Zilpzalp Phylloscopus collybita
Kiebitz Vanellus vanellus (Gefährdet)
Feldlerche Alauda arvensis (Gefährdet)
Steinschmätzer Oenanthe oenanthe (Vom Aussterben bedroht)
Schnatterente Anas strepera
Graureiher Ardea cinerea
Rohrammer Emberiza schoeniculus
Nilgans Alopochen aegyptiaca (Neozoon)
Kuckuck Cuculus canorus (Gefährdet)
Jagdfasan Phasianus colchicus (Neozoon)
Blässralle Fulica atra
Schwarzkehlchen Saxicola rubicola
Rauchschwalbe Hirundo rustica (Gefährdet)
Bekassine Gallinago gallinago (Stark gefährdet)Saatkrähe Corvus frugilegus (Vorwarnliste)
Rabenkrähe Corvus corone
Weißstorch Ciconia ciconia (Stark gefährdet)
Zilpzalp Phylloscopus collybita
Kiebitz Vanellus vanellus (Gefährdet)
Feldlerche Alauda arvensis (Gefährdet)
Steinschmätzer Oenanthe oenanthe (Vom Aussterben bedroht)
Schnatterente Anas strepera
Graureiher Ardea cinerea
Rohrammer Emberiza schoeniculus
Nilgans Alopochen aegyptiaca (Neozoon)
Kuckuck Cuculus canorus (Gefährdet)
Jagdfasan Phasianus colchicus (Neozoon)
Blässralle Fulica atra
Schwarzkehlchen Saxicola rubicola
Rauchschwalbe Hirundo rustica (Gefährdet)
Feldschwirl Locustella naevia (Gefährdet)
Im Vergleich zur ersten Liste fällt vor allem direkt die höhere Anzahl an Arten der Roten Liste auf. Dies spricht schon mal für das NSG. Kiebitze und Steinschmätzer konnten besonders auf den Maisäckern festgestellt werden. Während die Steinschmätzer, wie bereits oben erwähnt, auf Durchzug waren, konnten die Kiebitze beim Balzen beobachtet werden. Als wir auf dem Deich lang gingen flog in einer Wiese eine Bekassine auf. Der in Niedersachsen und Bremen stark gefährdete Vogel ist besonders von der intensivierten Landwirtschaft betroffen und zeigt fast überall massive Bestandsrückgänge. Der NABU und LBV haben die Bekassine 2013 zum Vogel des Jahres ausgerufen.
Blick auf das südliche Ufer der Ochtum und auf seine, für die Vogelwelt, wertvollen Röhrichtbestände. (Foto: Max Kampen)
Wiesenschafstelze zeigt ihre Schokoladenseite. (Foto: Max Kampen)
Auf den Feldern und Wegen konnten einige Steinschmätzer beobachtet werden. Auf dem Pfosten im Hintergrund kann man ein Weibchen erahnen. (Foto: Max Kampen)
Lagebesprechung auf dem Deich. (Foto: Max Kampen)
Linker Flügel eines Kiebitzes. An der Stelle wurden noch weitere Überreste anderer Tierarten gefunden: Federn eines Turmfalken und einer Ringeltaube, sowie eine Kaninchenpfote. Offensichtlich hat dort ein Prädator seinen Rupfplatz. (Foto: Oliver Brockmann)
Ein, vor allem seitens der Jägerschaften, gefürchteter Neozoon. Eine Schadwirkung durch Konkurrenz auf andere Entenvögel wie z. B. der Graugans ist allerdings nicht bewiesen. (Foto: Max Kampen)
Ein männliches Schwarzkehlchen. Als Vögel der Moore und Verlandungszonen waren die Schwarzkehlchen besonders gut in den Röhrichtbeständen zu beobachten. (Beide Fotos: Max Kampen)
Und nochmal das passende weibliche Schwarzkehlchen dazu. (Beide Fotos: Max Kampen)
Und weil es so schön fotogen aussieht nochmal beide nebeneinander. (Foto: Max Kampen)
Auf dem Rückweg durch die Kleingartenparzellen ist Max noch dieser Gimpel vor die Linse geflogen. (Foto: Max Kampen)
Alles in allem war die Exkursion ein voller Erfolg. Ständig gab es etwas zu entdecken und, obwohl wir über vier Stunden unterwegs waren, kamen keine Längen auf. Das Wetter hat sein Übriges getan um diese Exkursion zu einem schönen, sommerlichen Ausflug zu machen. Ich für meinen Teil freue mich schon auf unsere Exkursion am 2. Juni an das Ochtum Sperrwerk. Neben ornithologischen Highlights gibt es dort auch allerlei für Freunde der Vegetation zu entdecken (z. B. Bremens einzige Hauhechel-Wiese). Denkt auch daran, dass wir uns nächste Woche zum Gehölzebestimmen in den Stadtwald treffen wollten. Für Terminvorschläge bin ich offen - bislang habe ich aber noch keine Rückmeldung zu dieser Aktion bekommen. Es ist nun übrigens auch möglich direkt als Nicht-Gmail-Nutzer Kommentare unter den Blogposts zu schreiben.
Bis zum nächsten Mal,
Olli
Wow, super Fotos! Schade dass ich nicht dabei sein konnte!
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